Wie wirtschaftlich ist eine Bewässerung?

Wenn die Pflanze in die Abreife geht und ihren Ertrag sichert, hat Trockenstress erhebliche Auswirkungen auf die Ausbildung des Korns. Mit der gleichzeitigen Wassernot sind große logistische Herausforderungen verbunden. Denn nur durch langfristige Planung und unternehmerische Weitsicht lassen sich für Mensch, Betrieb und Natur konstante Bedingungen schaffen und erhalten. Dabei stellt sich die Frage, Wie wirtschaftlich Bewässerung ist und welche Faktoren ausschlaggebend sind.

Ziel von Bewässerung ist zugleich Sicherung und Optimierung des Ertrags. Es werden also zwei Strategien verfolgt: die Versicherung gegen Ernteausfälle und gleichzeitig Ertrag da zu holen, wo er auch tatsächlich möglich ist. Vor Allem im Geiste von Precision Farming reduziert man an Sandstandorten die Inputstoffe und beregnet umso gezielter jene Bereiche mit dem größten Optimierungspotenzial.

Wirtschaftliche Bewässerung

Investitionen werden langfristig kalkuliert und bedürfen einer nachhaltigen Planung.

Um zu konkreten Anhaltspunkten zu gelangen, müssen folgende Fragen beantwortet werden:

  1. Welche Bewässerungsarten gibt es und wie hoch sind die Kosten?
  2. Wie hoch ist der zu erwartende Mehrertrag?

Der Beantwortung dieser Fragen wollen wir im folgenden Beitrag nachgehen. Sollten Sie während des Lesens unserer Ausführungen auf Fragen stoßen, wenden Sie sich gerne damit an unseren Service!

Welche Bewässerungsarten gibt es und wie hoch sind die Kosten?

Grundsätzlich Man unterscheidet zwischen drei grundlegenden Methoden der Bewässerung:

a) Mobile Beregnung:

Unter mobile Beregnung versteht man eine Kombination aus einer mobilen Beregnungsmaschine und einem Regnerwagen. Das Wasser wird aus einer Quelle durch die Turbine der Beregnungsmaschine geleitet und gelangt über einen Schlauch zum Regnerwagen und an die Düse. Die umgesetzte Kraft der Turbine treibt über ein Getriebe die Drehbewegung der Haspel an. So wird gleichzeitig der Schlauch aufgerollt und der Regnerwagen zur Maschine gezogen. Diese Methode ist die meist genutzte Anwendungsform von Bewässerungssystemen.

  • gewährt Flexibilität und Mobilität
  • adäquate Anschaffungskosten
  • geringe Kapitalkosten 
  • homogener Arbeitsaufwand
  • durch hohen Betriebsdruck mehr Energiebedarf 

b) Tröpfchenbewässerung:

Tröpfchenbewässerung ist ein sehr weit verbreitetes Verfahren. Über eine Hauptleitung, die aus einem Flachschlauch oder LayFlat-Schlauch besteht, wird  Wasser mit geringem Druck in einen Tropfschlauch befördert. Dort sitzen in regelmäßigen Abständen sogenannte Tropfer, die kontinuierlich bewässern und unmittelbar an der Pflanze wirken. Speziell beim Einsatz in Sonderkulturen kommen im landwirtschaftlichen Bereich die Vorteile dieser Methode gegenüber anderen Systemen zur Geltung.

  • geringer Wasserverlust
  • geringer Betriebsdruck
  • effiziente Verteilung
  • bei Sonderkulturen bis zu 20% mehr Ertrag als mobile Beregnung
  • höhere Anschaffungskosten 

c) Kreisberegnung:

Prinzipiell muss man zwischen Kreisregner und teilmobilen Kreisberegnungsmaschinen als System unterscheiden.

Bei Kreisberegnungsmaschinen handelt es sich um ein Fahrwerk mit Ausläufer, der in regelmäßigen Abständen mit Düsen besetzt ist. Fahrwerk und Ausläufer bewegen sich in kreisförmiger Bahn um eine im Zentrum sitzende Station. Die geringe Wurfweite erlaubt niedrigeren Arbeitsdruck und die periodisch gesetzten Düsen ermöglichen eine homogene Wasserverteilung.

Idealerweise liegt die Wasserentnahme zentral in Form eines Brunnens vor. Aber meist werden die Maschinen über Beregnungsrohre versorgt, die über ein System aus Hydranten gespeist werden.

  • günstigstes Verfahren pro Millimeter und Hektar
  • moderater Betriebsdruck und Energieaufwand 
  • geringe Kapitalkosten
  • geeignete Parzellenstruktur erforderlich 
  • teilmobil

Eines dieser Systeme oder eine Kombination daraus bietet sich in den meisten Fällen als angemessene Lösung für die gestellten Aufgaben an. 

Welche Pflanzenkulturen und Böden sollen bewässert werden und wieviel Wasser wird dafür benötigt?

Diese Informationen führen zum erforderlichen Energieaufwand. Davon lassen sich die Energiekosten ableiten. Gemeinsam mit Anschaffungs-, Arbeits-, Kapital- und Instandhaltungskosten müssen diese Ausgaben den Mehrerträgen gegenübergestellt werden.

Wie hoch ist der zu erwartende Mehrertrag?

Eine solide Bewässerungsstrategie ist Grundvoraussetzung für optimale Erträge.

Bei der Ermittlung des jeweiligen Potenzials geben strukturelle Gegebenheiten und die strategische Herangehensweise die Richtung vor. Der Kern aller Überlegungen liegt in folgenden Punkten:

  • Bodenbeschaffenheit
  • Parzellenstruktur
  • Niederschlagsaufkommen

Diese Bedingungen machen jeden Standort zu einem sensiblen Ökosystem mit individuellen Bedürfnissen.

Aufgrund der Menge an variablen Einflüssen kann kompetente Beratung von erfahrenen Experten ein große Hilfe darstellen. Wenn aussagekräftige Einschätzungen und Praxiskenntnis gefragt sind, greifen Sie gerne über unseren Service auf unsere Erfahrungswerte zurück!

Daher gilt, um ein gehaltvolles Bild zu bekommen, führt kein Weg an gesammelten Werten aus langfristigen Beobachtungen und Aufzeichnungen vorbei. Diese über Jahre festgehaltenen Daten liefern dank konstanter Erfassung und strukturierter Interpretation einen guten Überblick über das Potenzial der jeweiligen Pflanzenfamilien. 

Ziehen Sie uns gerne zu Rate. Unser Service ist eine hervorragende Anlaufstelle für Fragen zu allen Themen im Bereich Bewässerung. So kann schon in einem frühen Stadium gemeinsam an den bestmöglichen Lösungen für Ihre Anforderungen gearbeitet werden.

Fazit

Alle Pflanzenkulturen brauchen Wasser, aber nicht alle im selben Ausmaß. Ein komplexes System wie landwirtschaftlichen Anbau wirtschaftlich zu gestalten, erfordert langfristige  Planung und Weitsicht. Daher zählt ein nahtloser Übergang von Planung zu Umsetzung als Voraussetzung für gesunde Investitionen. 

Bestimmende Faktoren im landwirtschaftlichen Ackerbau sind: 

  • Niederschlag
  • Boden
  • Ertrag

Daher entscheiden Gelände- und Bodenbeschaffenheit über die in Frage kommenden Bewässerungssysteme. Das Optimum an Mehrertrag lässt sich durch eine kulturbezogene Strategie aus gezielter Beregnung und Reduzierung erreichen. Der Grundstein für wirtschaftlich gesunde Bewässerung wird in der Planung gelegt. Unter strukturierter Anwendung wird Beregnung zu einem hilfreichen und wirtschaftlich nachhaltigen Werkzeug im betrieblichen Alltag.